Nach einem Jahr Corona-Pause fand dieses Jahr wieder die Messe ParisPhoto statt. Da das Grand Palais, der bisherige Veranstaltungsort, grundlegend saniert werden muss, erfolgte ein Umzug in einen temporären Bau, das „Grand Palais Ephemere“. Ein durchaus interessantes Gebäude am Marsfeld, gegenüber der Ecole Militaire und damit direkt in der Sichtachse zum Eiffelturm.
Beinahe übersehen hätte ich die Ausstellung von Bill Brandt im Kunstfoyer der Versicherungskammer. Die Bilder dieses Klassikers sind noch bis zum 28. November 2021 zu sehen. Der 1904 in Hamburg geborene und 1983 in London verstorbene Bill Brandt wird oft in einem Atemzug mit Fotografen wie Walker Evans oder Henri Cartier-Bresson genannt. Beeindruckend ist die Breite seinen Oeuvres: Von surrealistischen Arbeiten (er arbeitete in Paris mit Man Ray zusammen) über die journalistischen, teilweise
Neben der Fotografie bin ich ja auch Geowissenschaftler und als solcher beim Geologischen Dienst am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) beschäftigt. In den letzten zwei Jahren hatte ich das Vergnügen, beides immer wieder zusammenzubringen. Für ein Buchprojekt des Geologischen Dienstes habe ich viele Aufnahmen von Fossilien aus der Sammlung des Amtes (die ich einige Jahre betreuen durfte) angefertigt. Nun ist das Buch erschienen und wurde zusammen mit einer Begleitbroschüre am Stand des LfU auf der Munich Show präsentiert. Auf großen Leuchtstelen sind meine Fossilienfotos und daneben das jeweilige Original-Objekt gezeigt worden. Die Münchner Mineralienmesse ist die größte ihrer Art in Europa! Daher freut es mich doch sehr, wenn ich meine Bilder hier tausenden von Fachbesuchern präsentieren konnte. Das Buch mit dem Titel „Zu Stein geworden – 50 Fossilien und ihre Geschichten“ richtet sich bewusst an die interessierte Öffentlichkeit. Es bringt dem Leser die Entwicklung des Lebens in Bayern an Hand von 50 Sammlungsobjekten näher. Das 296 Seiten starke Buch kann beim LfU für nur 19,-€ bestellt werden. Zusätzlich erscheint eine 36-seitige Begleitbroschüre „Magische Fossilien“ zur Ausstellung (ebenfalls mit meinen Aufnahmen). Diese gibt es als PDF-Download (gratis) bzw. gedruckt in Zusammenhang mit einer beim Landesamt für Umwelt ausleihbaren Ausstellung für Schulen etc.
„Unheimlich schön“ heißt die Ausstellung – und genau das beschreibt sie in zwei Worten.
Endlich wieder eine „richtige“ Ausstellung mit „richtigen“ Bildern. Natürlich war mir der Name Erwin Olaf schon lange bekannt und einige seiner Bilder im Gedächtnis präsent. Schließlich fanden sich immer wieder Bildstrecken des holländischen Fotografen in diversen Foto- und Kunstmagazinen. Dennoch – wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Print- oder gar Online-Medien eine klassische Ausstellung in keiner Form ersetzen können, die Präsentation in der Hypo-Kunsthalle in München hat ihn erbracht. Sowohl in der Summe (alle wichtigen Werkgruppen Olafs sind präsent), als auch im Detail. Olaf überlässt nichts dem Zufall – weder bei der Aufnahme, nicht bei der Ausarbeitung und auch nicht bei der Präsentation. Rahmung, Hängung, Beleuchtung, alles in fast beängstigender Weise perfekt. Hier toppt die Kunsthalle ihr ohnehin hohes Niveau nochmal selbst. Alles „unheimlich schön“!
Auch wenn mich nicht jede Arbeit inhaltlich anspricht, die künstlerische und handwerkliche Qualität steht außer Zweifel. Beeindruckend, wie Erwin Olaf auch aktuelle Ereignisse aufgreift und in intensive Werkgruppen umsetzt – etwa die Ereignisse der Kölner Silvesternacht von 2015 bis zum Lockdown 2020/21. Auch die Multimedia-Installationen haben mich sehr überzeugt. Absolut sehenswert die Making-Of-Filme. Letztlich möchte ich keine Werkgruppe herausheben. Von der Bildgruppe am Beginn der Ausstellung zur Corona-Pandemie bis zur abschließenden Gruppe, die extra für diese Ausstellung in Oberbayern und Tirol angefertigt wurde. Einfach sehenswert.
Nach langen Monaten, in denen praktisch keine Präsenzworkshops durchgeführt werden konnten, dürfen nun zumindest an der Münchner Volkshochschule wieder Kurse starten.
Natürlich nur mit den gültigen Hygieneregeln, aber das nimmt man gerne in Kauf, um endlich wieder mit Seminarteilnehmern loszuziehen. Im Juli geht es in die Angerlohe, ein verwunschenes Laubwaldgebiet im Münchner Norden. „Waldfotografie“ – klingt einfacher als es ist. Aber nach der Erfahrung des letzten Jahres (ich glaube, es war mein einziges Seminar, das 2020 überhaupt stattfinden konnte), werden uns bestimmt stimmungsvolle Bilder gelingen, denen man nicht ansieht, dass sie unmittelbar vor einer Millionenstadt entstanden sind.
Ende August gibt es dann noch den schon fast traditionellen Kurs zur Architekturfotografie im Seminarhaus der VHS in Buchenried am Starnberger See. Allein schon die angenehme Atmosphäre gemeinsam mit den Teilnehmern anderer Kurse, machen die Buchenrieder Seminare zu etwas besonderem. Ich freu mich drauf.
Keine Angst – dem Münchner Kunstfotografen Bernd Sannwald geht es sehr gut! Und auch die oftmals mutigen Anschnitte seiner Bilder sind keine Folge chirurgischer Eingriffe. Des Rätsels Lösung: seit Mittwoch, dem 31. Oktober ist eine schöne Auswahl seiner Bilder in der Privatstation M4a der Klinik und Poliklinik für Chirurgie im Klinikum Rechts der Isar in München zu sehen. Bevor die Bilder stationär aufgenommen wurden, fand aber am 31. Oktober eine Veranstaltung im Hörsaal „Pavillion“ des Klinikums statt, für die der Begriff Vernissage fast zu kurz gegriffen ist. Im Rahmen der Reihe „Ars et Sanitas“ (weitere Infos hier) wurden nämlich nicht nur die zu erwartenden Laudatios gehalten. Bernd Sannwald hielt in vollbesetzten Pavillion auch einen äußerst interessanten und kurzweiligen Vortrag zum Thema „Wahrnehmung und Fotografie“. Daran schloss sich auch noch – für den der wollte – eine praktische Übung in Form einer Kurzmeditation vor den Bildern an. Der gelernte Psychotherapeut Sannwald trifft den berufenen Fotografen Sannwald… Die bei dieser Gelegenheit gezeigten Bilder – überwiegend sehr grafisch gesehene, stark abstrahierte Architekturdetails – eröffnen dem Betrachter viele Möglichkeiten der Interpretation. Jeder wird in den Bildern seine eigene, individuelle „Wirklichkeit“ wiederfinden.
Eine ganze Reihe der Bilder kann man auch in Bernd Sannwalds sehr empfehlenswerten Buch „Verborgene Schönheiten“ bewundern.
Ausstellung (noch bis 30. April 2020): Privatstation M4a Klinik und Poliklinik für Chirurgie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München Ismaninger Straße 22 81675 München
I just received the information, that my series „The Seven deadly Sins“ was awarded a „honorable mention“ at the prestigious „Moscow International Foto Award“ in the category „Portfolio“. See link below: Erwin-Geiss_Moscow-Foto-Awards
Technik ist hier normalerweise nicht mein Thema, aber da ich in den letzten Wochen eine Fuji GFX-50S zur Verfügung hatte, möchte ich doch ein paar Sätze dazu sagen. Nachdem ich früher gerne mal mit analogem Mittelformat gearbeitet habe (leider stehen meine beiden Rolleiflex mittlerweile überwiegend in der Vitrine) war ich doch sehr gespannt auf digitales Mittelformat. Natürlich ist die Fläche der Mittelformatsensoren „nur“ etwa halb so groß, wie die eines traditionellen 6×6-Rollfilm-Negativs, andererseits aber doch wiederum gut zwei Drittel größer als ein Vollformat-Sensor.
Also das Testgerät von Fuji ausgepackt und ausprobiert. Ich schreibe hier natürlich keinen Testbericht zur GFX-50S, die gibt’s zuhauf im Netz und auf Papier, sondern möchte nur meine subjektiven Eindrücke kurz schildern. Erster Eindruck: die ist aber klein! Das Gehäuse der GFX ist kaum größer als das einer Vollformat-Kamera. Im Vergleich zu meiner Rolleiflex SL66 oder gar der Mamiya 6×7 ein Leichtgewicht – bin fast etwas enttäuscht. Das ganze relativiert sich aber wieder, wenn man das 4,0/120er Makro auf das Gehäuse schraubt. Dann hat man wieder ordentlich Kilo in der Hand und schaut schon mal, wo das Stativ steht. Beim ersten Auslösen erschrickt man dann doch etwas. Man hört – fast nichts. Die Kamera arbeitet spiegellos, da ist das Auslösegeräusch eher mit meiner zweiäugigen Rolleiflex zu vergleichen als mit dem satten „Plopp“ der SL66.
Ansonsten: Als X-Pro2-Benutzer findet man sich mit dem Bedienkonzept praktisch sofort zurecht. Im Gegenteil, während mir bei der X-Pro2 die zahllosen Multifunktions-Drück-Dreh-Schiebe-Sonstwas-Knöpfchen oftmals ziemlich auf den Nerv gehen, ist die GFX aufgeräumt. Sie hat nur das an Bedienungselementen, was man wirklich braucht (und das ist bekanntlich nicht so viel).
Im Studio schlug sich das Gerät dann absolut souverän – Klasse Bildqualität, nicht nur wegen der höheren Auflösung (51 MP), sondern besonders auch in der Farbdifferenzierung. Anbei einige Beispielfotos, die für sich sprechen.
Habe die Kamera auch ein wenig im Garten spazieren getragen und war total überrascht, wie gut der OIS-Bildstabilisator des Makroobjektivs funktioniert. Mit etwas Geduld (und erhöhter ISO-Einstellung) schafft man Makros bis 1:2 aus freier Hand – wenn kein Wind weht, der das Motiv bewegt…
Fazit: Tolles Gerät – hätte gerne einige meiner früheren Stillleben damit aufgenommen!
Vielen Dank an meinen Fotografenkollegen Karsten Rose, der für mich bei Fuji ein gutes Wort eingelegt hat und an Fuji Deutschland, für die freundliche und unkomplizierte Ausleihe.
Ab 27. März sind im Eurostars Grand Hotel in München Bilder meiner „Königstraum“-Serie zu sehen. Die Ausstellung ist ein Ergebnis der langfristigen Zusammenarbeit meines Galeristen mit dem kunstinteressierten Management des Eurostar Hotels.
In den Arbeiten zeige ich Aufnahmen von den wichtigsten Lebensstationen König Ludwig II. aus meiner Sicht. Bilder, die versuchen, die Emotionalität des Königs ernst zu nehmen und nicht als Touristenklamauk zu vermarkten. Wer die Bilder von früheren Ausstellungen kennt, freut sich bestimmt über ein wiedersehen, wer nicht, gewinnt (hoffentlich) einen etwas anderen Blick auf die Persönlichkeit.
Ich freue mich sehr auf diese Ausstellung in dem exklusiven Ambiente. Gerade jetzt können die Bilder eine schöne Einstimmung auf die ab Mai stattfindende Bayerische Landesausstellung im Kloster Ettal mit dem Titel „Mythos Bayern – Wald, Gebirg und Königstraum“ sein!
Hier nochmals die Daten:
Ausstellung Erwin Geiss „Königstraum – Auf den Spuren König Ludwigs II.“
„The Seven Deadly Sins“ – the new work I just recently finished is now on display at this year’s edition of Art Karlsruhe. We are very proud, that we are now for the fourth time in succession at one of the most important art fairs in Germany.
Come and visit the exibition with Galerie Edition Camos in hall 1 at stand V05.