Imogen Cunningham

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Imogen Cunningham 1883 -1976

Ausstellung in der Bayerischen Versicherungskammer

Heute bin ich endlich in der Retrospektive von Imogen Cunningham in der Galerie der Bayerischen Versicherungskammer gewesen.

Die Ausstellungsräume der Bayerischen Versicherungskammer sind mittlerweile DER Pilgerort für höchstklassige Präsentationen klassischer Fotografen in München. Das gilt auch für die aktuelle Werkschau von Imogen Cunninham. Selbst wenn einem viele Bilder dieser Fotografin bekannt sind, so gibt es doch auch ungeheuer viel Neues zu entdecken. Im Eingangsbereich springt einen eine wandfüllende Vergrößerung der „drei Tänzerinnen“ von 1929 förmlich an. In der Ausstellung sind die Bilder dann thematisch gruppiert und man ist begeistert von der Vielfalt der Sujets und der beeindruckenden Kombination von handwerklicher Solidität und motivischer Originalität. Egal, ob es sich um die mutigen frühen Aktfotografien handelt, um Pflanzenstudien, um Street-Fotografien über einen Zeitraum von vielen Jahrzehnten oder die Portraits von Familienangehörigen oder Wegefährten und Bekannten – die Bilder sind durchweg auf höchstem Niveau. Interessant auch zu sehen, wie Imogen Cunningham sich immer auch mit aktuellen Zeitströmungen auseinandersetzte, sie in ihre Fotografie aufnahm und dabei doch ihren Stil weiter pflegte. Von ihrem positiven Selbstbewusstsein zeugt auch, dass sie immer wieder sich selbst bei der Arbeit mit ins Bild integrierte – und sei es nur, durch ihren Schatten. Zur Ausstellung ist ein hervorragend ausgestatteter, großformatiger Katalog erschienen. Ein Muss.