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Karl Hubbuch und das Neue Sehen im Stadtmuseum

Bis 4. März 2012 läuft im Münchner Stadtmuseum noch die Ausstellung „Karl Hubbuch und das Neue Sehen“.

Gezeigt werden 170 Fotografien, Grafiken und Gemälde dieses Künstlers (1891-1979), der bisher zwar als Maler und Zeichner der „Neuen Sachlichkeit“ der Zwanziger Jahre bekannt war, aber kaum als Fotograf.

Das Stadtmuseum ist im Besitz des Großteils des fotografischen Nachlasses (ca. 600 Negative und 100 Originalabzüge). Quantitativ als „Lebenswerk“ ist das eher schmal (betreten denkt man daran, wie viele Bilder man allein dieses Jahr schon in Lightroom archiviert hat). Qualitativ sind die gezeigten Bilder aber allemal einen Besuch im Stadtmuseum wert. Insbesondere die Gegenüberstellungen von gezeichneten/gemalten Werken und Fotografien sind hochinteressant. Auch die Studio- und Freilandaufnahmen mit seinen Modellen geben sehr viel Einblick in das Zeitgefühl und Selbstverständnis dieser Epoche. Weniger beeindruckend empfand ich (mit einigen Ausnahmen) die Städteaufnahmen aus Karlsruhe, Trier und Paris. Sie dokumentieren eher, dass andere Fotografen hier einen klareren und konsequenteren Weg gegangen sind. Dies wird besonders offensichtlich durch den unmittelbaren Vergleich, den die in die Ausstellung integrierte „Kabinettsausstellung“ mit Werken anderer Fotografen aus der gleichen Zeit (Sander, Eisenstaedt, Atget, u.a.) aus den Beständen des Stadtmuseums ermöglicht.

Fazit: Auf einige Bilder hätte man getrost verzichten können, dennoch unbedingt sehenswert.