Die Sieben Todsünden – Neue Ausstellung

Sieben Todsünden: Avaritia - Habsucht, Geiz; Seven Deadly Sins: Greed

Sieben Todsünden: Avaritia – Habsucht, Geiz

Volles Haus! Zur Eröffnung meiner neuen Ausstellung „Die Sieben Todsünden“ war die Galerie „Edition Camos“ wieder einmal rappelvoll. Hochmut, Neid, Zorn, Völlerei, Habsucht, Trägheit und Wollust haben zu meiner großen Freude viele an Fotokunst Interessierte, Freunde und Bekannte angezogen. Für mich ist eine Vernissage immer wieder ein emotionaler, bewegender Moment.
Fast drei Jahre habe ich an der Werkgruppe zu den „Sieben Todsünden“ gearbeitet. Ein Thema, das mir sehr am Herzen lag.
Dabei rührt meine intensive künstlerische Beschäftigung mit diesem Thema nicht so sehr von der theologischen Reflexion her. Im Umgang mit diesen Begriffen sehe ich vielmehr in auffälliger Weise den Wertewandel in unserer Gesellschaft manifestiert.
Das was früher eine „Todsünde“ war, ist ja längst nicht mehr nur negativ konnotiert. Von der Selfie-Manie über die Schäppchenjäger-Mentalität zu „All-You-Can-Eat“ finden sich viele Beispiele, wie Verhaltensweisen gesellschaftlich etabliert wurden, die durchaus eine Nähe zu den früheren „Todsünden“ zeigen.
Durch den Rückgriff auf tradierte Bildmuster, wie sie in der künstlerischen Behandlung des Themas seit Hieronymus Bosch eingesetzt wurden und ihre Umsetzung mit aktuellen Inhalten bietet sich mir die Möglichkeit, Veränderung und Wandel zu thematisieren.
Das Stillleben verdinglicht sozusagen per definitionem. Es erlaubt einerseits Nähe über die persönliche Erfahrung mit den Gegenständen und schafft andererseits Distanz durch den artifiziellen Charakter der Inszenierung. Damit lässt sich eine Situation ästhetisch überhöhen und gleichzeitig auf unterschiedlichen Ebenen verrätseln.
Die Präsentation der „Sieben Todsünden“ hinter glänzendem Acryl führt dazu, dass der Betrachter sich immer auch ein wenig selbst in den Bildern widerspiegelt.

Und so ergaben sich viele intensive Diskussionen rund um die Bilder und die Relevanz der „Sieben Todsünden“ in unserer Zeit.

Auch in der Süddeutschen Zeitung erschien ein schöner Artikel zur Ausstellung (hier)