Carl Strüwe – Mikrofotografie als Obsession

Über den – ausgesprochen interessanten – Blog von Timm Starl bin ich auf das Buch „Mikrofotografie als Obsession“ über das fotografische Werk von Carl Strüwe aufmerksam geworden. Die von Gottfried Jäger verfasste Arbeit ist ursprünglich seine Dissertation (manchmal merkt man das auch recht deutlich an einer gewissen sprachlichen Sperrigkeit). Andererseits bietet das Buch einen umfassenden Überblick über das Werk Strüwes (1898 – 1988), nicht nur seine Mikrofotografie, sondern auch seine Bilder zum Themenkomplex Hohenstaufen in Italien, seine Reisebilder aus Nordafrika, wie auch seine Grafiken, Zeichnungen und Gemälde.

Faszinierend sind aber vor allem die Mikrofotografien, die der Fotograf selbst auch jenseits der puren Dokumentation sieht und durch seine Betitelung zeigt, dass es ihm um die Darstellung von Wirklichkeiten jenseits des unmittelbaren Sujets geht. Es sind „Urbilder“ – ein Begriff, den der Fotograf selbst immer wieder verwendet. Hier helfen auch die weitergehenden Erläuterungen Gottfried Jägers, der zum einen das Werk des ihm persönlich gut vertrauten Künstlers in einen weiteren Kontext stellt, gleichzeitig aber auch das Ringen des Fotografen um Anerkennung seines Werkes.

Das Bedauern, dass der Band nicht mehr großformatige Abbildungen des Fotografen enthält, wird allerdings mehr als kompensiert durch das vollständige Werksverzeichnis, das alle(!) Bilder, wenn auch nur im Kleinformat, enthält.